Hinweis: Diese Aktion ist leider abgeschlossen.
Nachdem wir die ersten zwölf Streuobst-Rezepte online gestellt haben suchen wir wieder leckere Rezepte für Speisen und Getränke aus Nordrhein-Westfalen, bei denen alte Obstsorten verwendet werden. Wir wollen in unserer online Rezeptsammlung das Wissen darüber, wie das Obst von der Streuobstwiese verarbeitet werden kann, neu entdecken und verbreiten.
Ob süß oder herzhaft, ob mit Apfel, Birne, Pflaume, Kirsche oder Nuss, ob Salat, Hauptspeise, Dessert oder Snack – wir suchen eine breite Vielfalt an leckeren Gerichten und Getränken.
Alle weiteren Details finden Sie hier
Wir freuen uns auf Ihre köstlichen Rezepte!
Juli 2024
Die Fachtagung des Netzwerks Streuobstwiesenschutz.NRW fand am 7. Juni 2024 in Zusammenarbeit mit der Natur- und Umweltschutzakademie (NUA) in Recklinghausen statt.
Rund 40 Teilnehmer*innen aus verschiedenen Bereichen wie Behörden, Streuobstwiesenbewirtschafter*innen und Ehrenamtliche kamen zusammen, um sich die Vorträge rund um den Schutz von Streuobstwiesen zu informieren und auszutauschen. Das Programm finden Sie hier.
Zunächst wurden die Ergebnisse der Streuobstwiesenkartierung von 2017-2023 vorgestellt und über die aktuellen Entwicklungen zum gesetzlichen Schutz der Streuobstbestände berichtet. Anschließend gab es einen Vortrag zu den Veränderungen des Klimas in NRW und einen Erfahrungsbericht aus der Praxis, wie sich die Klimaveränderungen auf Streuobstwiesen auswirken.
Welche öffentlichkeitswirksamen Projekte oder Bildungsangebote sich auf einer Streuobstwiese durchführen lassen, hat die Biologischen Station Euskirchen mit ihrem Projekt „Bildungsoffensive Streuobst“ in einem Online-Vortrag präsentiert. Der Regionalverband Ruhr (RVR) stellte die Streuobstwiesenflächen im Ruhrgebiet vor.
Ebenso gab es einen Überblick über die Erfolgskriterien für eine effektive Förderung von Streuobstbeständen.
Am Nachmittag konnten die Teilnehmer*innen aus drei verschiedenen Workshops auswählen, diese waren:
Wir bedanken uns herzlich bei allen Referent*innen und Teilnehmer*innen für die interessanten Vorträgen und den konstruktiven Austausch.
Juni 2024
Am 18. April 2024 fand in der Landwirtschaftskammer NRW in Münster-Wolbeck die feierliche Zertifikatsverleihung des ersten Durchgangs der Weiterbildung zum/zur Obstbaumwart*in statt. Dieses Pilotprojekt wurde vom Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW ins Leben gerufen und gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer NRW und der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA) realisiert.
An der Weiterbildung nahmen insgesamt 23 Personen teil, die in einem umfangreichen Programm, bestehend aus vier dreitägigen Modulen, vielfältiges Wissen rund um die Anlage, Pflege, Veredelung und die ökonomische wie ökologische Bedeutung von Streuobstwiesen erworben haben. Der Großteil der Teilnehmenden absolvierte zuvor einen Grundkurs mit ebenfalls vier dreitägigen Modulen. Die hochqualifizierte Ausbildung durch spezialisierte Referent*innen hat die Teilnehmenden in die Lage versetzt, einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt und zur Pflege der Streuobstwiesen in Nordrhein-Westfalen zu leisten.
Norbert Blumenroth, Leiter der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA), betonte in seiner Ansprache: „Den Lebensraum Streuobstwiese in all seinen Facetten zu schützen und zu erhalten, liegt mir auch persönlich am Herzen. Daher freue ich mich heute besonders darüber, die Zertifikate an die Teilnehmenden des ersten Lehrgangs zum/zur zertifizierten Obstbaumwart*in überreichen zu können. Als NUA unterstützen wir diese hochwertige Ausbildung, da insbesondere die Lehrgangsinhalte rund um Artenvielfalt und Artenschutz eine wichtige Rolle spielen, um das Ökosystem Streuobstwiese erhalten und pflegen zu können.“
Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW, fügte hinzu: „Diese Weiterbildung markiert ein Vorzeigeprojekt für eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Durch die Qualifizierung unserer ersten Obstbaumwart*innen setzen wir einen Meilenstein im Bemühen, den fortschreitenden Verlust von Streuobstbeständen aufzuhalten und diesen wertvollen Lebensraum zu erhalten.“
Streuobstwiesen bieten einen essentiellen Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten und tragen maßgeblich zum Erhalt der Biodiversität bei. Die fortschreitende Reduzierung dieser Bestände durch Flächenverbrauch, -umnutzung und mangelnde Pflege unterstreicht die Dringlichkeit von Initiativen wie dieser Weiterbildung. Die zertifizierten Obstbaumwart*innen spielen nun eine Schlüsselrolle bei der Pflege und dem Schutz von hochstämmigen Obstbäumen in NRW und leisten einen positiven Beitrag zum Erhalt der damit verbundenen ökologischen Funktionen.
Die Zertifikatsverleihung markiert den erfolgreichen Abschluss des ersten Lehrgangs, dem hoffentlich viele weitere folgen werden.
April 2024
Der Zertifikatskurs unserer Weiterbildung Obstbaumwart*in hat letzte Woche mit einem dreitägigen Modul auf Gut Leidenhausen in Köln begonnen. Carina Pfeffer beeindruckte am ersten Tag mit ihrem umfangreichen Wissen zu verschiedenen Apfel-, Birnen-, Pflaumen- und Kirschsorten und mit einer Tafel mit 66 Apfelsorten, die sie zum Anschauen und Verkosten mitgebracht hatte. Außer um Besonderheiten im Geschmack ging es auch darum, welche Sorten sich am besten auf verschiedenen Standorte eignen und was beim Ernten und Lagern zu beachten ist. Die Sortenbestimmung der von den Teilnehmenden mitgebrachten Äpfel und Birnen bezeichnete eine Teilnehmerin als „Zaubershow“.
Auf großes Interesse stieß auch das Thema Sommerschnitt, angeleitet von Christoph Vanberg. In Praxisübungen wendeten die 24 Kursteilnehmenden ihr neu erworbenes Wissen an zu schneidenden Apfelbäumen an. Außerdem besprachen sie die Entwicklung der jungen Obstbäume, die sie selbst im ersten Weiterbildungsmodul im letzten November gepflanzt hatten. Zusätzliche Themen waren die Unternutzung von Obstwiesen und die Inwertsetzung der Streuobstprodukte.
Die Weiterbildung zum/zur Obstbaumwart*in NRW wird von der NUA NRW, der Landwirtschaftskammer NRW und dem Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW durchgeführt.
September 2023
Die Kirschbäume sind abgeerntet, die ersten Klaräpfel können gepflückt werden - die Erntezeit auf der Streuobstwiese hat begonnen. Doch was lässt sich zaubern aus den Früchten der Obstwiese?
Hier brauchen wir Ihre Hilfe: Kennen Sie Rezepte für leckere Speisen und Getränke aus Nordrhein-Westfalen, bei denen Obst auf der Zutatenliste steht? Ob süß oder herzhaft, ob mit Apfel, Birne, Pflaume oder Kirsche, ob Salat, Hauptspeise, Dessert oder Snack – wir suchen eine breite Vielfalt an Gerichten und Getränken.
Wir wollen das Wissen darüber, wie das Obst von der Streuobstwiese verarbeitet werden kann, neu entdecken, sammeln und verbreiten.
Alle Details finden Sie hier.
Wir sind gespannt und freuen uns auf Ihre Rückmeldung. Vielen Dank!
Juli 2023
Am 3. Juni 2023 fand die 5. Fachtagung des Netzwerks Streuobstwiesenschutz.NRW auf Gut Leidenhausen in Köln statt.
Den rund 70 Teilnehmenden bot sich vielfältiges Programm mit Fachvorträgen rund um das Thema Streuobst. Zum Beispiel ging es um die aktuelle Situation von Obstwiesen und deren Schutz in Nordrhein-Westfalen, um die Herausforderungen des Klimawandels und um den Umgang mit Misteln auf der Streuobstwiese. Außerdem stellten verschiedene Initiativen und Vereine ihre Pflegekonzepte, Vermarktungsprojekte und ihr Engagement für den Schutz alter Sorten vor. Das Programm finden Sie hier.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Referent*innen und Teilnehmenden für den interessanten Tag mit vielen neuen Erkenntnissen, Ideen und mit spannendem Austausch!
Im Folgenden finden Sie einen kurzen Bericht über die Tagung und die Präsentationen, die von den Referent*innen zur Veröffentlichung freigegeben wurden.
Zuammenfassung der Fachtagung Streuobstwiesenschutz NRW 2023
Einführung zur aktuellen Lage der Streuobstwiesen NRW, Elisabeth Huse, LANUV
Obstwiesen in Köln, Dr. Joachim Bauer, SDW Köln, Stadt Köln
kollektiv. regional. solidarisch. Vorstellung der mobilen Mosterei Most & Trester, Greta Wierichs, Most & Trester
"Streuobstwiesen aktiv" - LEADER-Projekt im Südlichen Paderborner Land, Peter Trapet, Dipl. Ing. Landschaftsarchitektur
Traditionelle Obstsorten im Lebensmitteleinzelhandel, Jens Häußler, Schwäbisches Streuobstparadies
Die BaumLand-Kampagne: Lobbyarbeit für mehr Gehölze in der Landwirtschaft, Malin Tiebel, Förderverein der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland e.V
Die Mistel - Eine Gefahr für unsere Streuobstwiesen, Martin Schaarschmidt, NABU-Bundesfachausschuss Streuobst
Wenn Sie noch Fragen, Anmerkungen, Kritik oder Ideen für die nächste Tagung haben, schreiben Sie gerne an streuobst@nabu-nrw.de!
Beim letzten Modul des ersten Grundkurses in der Weiterbildung zum/ zur Obstbaumwart*in in NRW standen Ökologie, Pflanzenschutz und Veredlung auf dem Programm.
Die praktische Arbeit stand dabei wieder im Vordergrund: Am ersten Tag erkundeten die Teilnehmenden mit Referent Stephan Grote die Streuobstwiesen rund um das NABU Naturschutzzentrum Münsterland. Besprochen wurden Strukturen und Maßnahmen, die die Artenvielfalt auf Obstwiesen fördern und die Obstbäume vor Krankheiten schützen können.
An den beiden nächsten Tagen wurden unter der Leitung von Hans-Joachim Bannier in Bielefeld verschiedene Veredlungsarten eingeübt. Mit zwei selbst veredelten kleinen Bäumchen und einer Bescheinigung über die Teilnahme am insgesamt zwölftägigen Grundkurs der Weiterbildung verabschiedeten sich die Teilnehmenden. Ein Wiedersehen ist aber nicht in zu weiter Ferne – alle Teilnehmenden des Grundkurses haben sich auch für den Zertifikatskurs der Weiterbildung angemeldet, der im August startet.
Wir freuen uns, dass mit dem vermittelten Wissen die fachgerechte Pflege und der Schutz von Streuobstwiesen in NRW weiter vorangebracht werdn und bedanken uns bei allen Teilnehmenden für ihr Interesse und ihren Einsatz für den Streuobstwiesenschutz.
Mai 2023
Rund um den Tag der Streuobstwiese 2023 am 28. April haben wir zwei Obstwiesen ausgezeichnet. Unter blühenden Kirschbäumen wurde Vertreter*innen des RVR NaturForums Bislicher Insel für den Einsatz zum Erhalt und zur Entwicklung ihrer Streuobstwiesen die Auszeichnung „vorbildlicher Streuobstbestand“ überreicht. Die Bäume der drei Obstwiesen um das NaturForum werden durch RVR Ruhr Grün gepflegt. Gemeinsam mit der NABU-Kreisgruppe Wesel und der NABU-Ortsgruppe Xanten konnten über eine langjährige und intensive Zusammenarbeit der Erhalt der Obstwiesen gesichert werden. Maßnahmen wie extensive Beweidung, Heckenpflege und Vogelnistkästen erhöhen die Artenvielfalt zusätzlich. Außerdem sind die Wiesen das ganze Jahr über ein Ort für umweltpädagogische Veranstaltungen. Auch heute entdeckten im Rahmen der Auszeichnung Schüler*innen der Polderdorfschule aus Büderich mit der Leiterin des NaturForums, Frau Dr. Ilka Weidig, das Leben auf der Streuobstwiese.
Die zweite Auszeichnung erhielt Familie Venker-Metarp im Kreis Gütersloh. Auf ihrer etwa 1 ha großen Streuobstwiese wachsen etwa 30 verschiedene Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Pflaumensorten, die zu Saft gepresst oder im Hofladen und auf dem Wochenmarkt als Tafelobst verkauft werden. Wenige bis über 100 Jahre alt sind die Obstbäume auf der Wiese direkt gegenüber der Hofstelle der Familie – mit der regelmäßigen Pflege der Kronen mit Oeschbergschnitt und der zweimaligen Mahd im Jahr optimale Voraussetzungen für eine hohe Artenvielfalt!
Zur aktuellen Blüte der Obstbäume wurde die Bedeutung von Obstwiesen als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten durch das hörbare Summen der Insekten und Zwitschern der Vögel in den Baumkronen besonders deutlich.
Heute, am 28. April, ist Tag der Streuobstwiese! Europaweit werden der besondere Lebensraum Streuobstwiese und die Menschen dahinter gefeiert.
Auf der Website http://www.streuobstueberall.de zeigt eine Karte, welche Veranstaltungen am Wochenende auf Streuobstwiesen in Deutschland geplant sind. Auch in NRW stellen Aktive viele Aktionen auf die Beine – ein Blick auf die Karte lohnt sich!
Wir haben den Tag zum Anlass genommen, um zwei weitere Streuobstwiesen als "vorbildlich gepflegt" auszuzeichen - und um nachzuzählen, wie viele Streuobstbestände im Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW seit dem Projektanfang 2017 die Plakette schon erhalten haben: Insgesamt hat das Netzwerk rund 45 Streuobstbestände als „Best Practice“-Beispiele ausgezeichnet und damit die wichtige Arbeit derjenigen gewürdigt, die mit viel Leidenschaft diese Hotspots der Biodiversität pflegen und bewirtschaften. Sichtbar wurde dabei auch, wie viele unterschiedliche Menschen sich für den Streuobstwiesenschutz engagieren: Unter den Ausgezeichneten sind sowohl Naturschutz-Gruppen, Heimatvereine, Schulen und Dorfgemeinschaften als auch Landwirt*innen, Familien und andere Aktive.
April 2023
Ende März wurde die Obstwiese der Sekundarschule im Walbachtal als „vorbildlicher Streuobstbestand“ ausgezeichnet. Damit ging die erste Plakette in diesem Jahr an die engagierten Schüler*innen und Lehrkräfte der Schule in Engelskirchen.
Dass die Streuobstwiese mit viel Engagement und Freude gepflegt wird, zeigte sich auch am Tag der Auszeichnung im Rahmen eines Streuobstwiesenaktionstags der Schule. An mehreren Stationen beschäftigten sich die Schüler*innen mit den unterschiedlichen Aspekten der Ökologie und Pflege der Streuobstwiese. So brachten untere Klassenstufen Steinkauz-Nistkästen an und sprachen mit einem Imker über die ökologische Bedeutung von Bienen und anderen Bestäubern. Währenddessen pflanzten Jugendliche der höheren Jahrgänge weitere Obstbäume.
Seit 2020 pflegen die Schüler*innen die 1,75 ha große Streuobstwiese in Bellingroth mit 175 Apfel- und Birnbäumen. Sie kümmern sich neben Baumpflege, Zaunbau und Ernte auch um die Vermarktung des Obstsaftes. Unter Federführung des Lehrers Jens Herrmann sind vor allem Jugendliche der Klassenstufen 8 bis 10 regelmäßig auf der Obstwiese aktiv, bei großen Aktionen wie der Ernte helfen aber Schüler*innen jedes Alters mit.
Ein beeindruckendes Projekt und eine tolle Auszeichnung!
März 2023
Ab wann gilt ein Obstbaum als Altbaum? Diese war eine der ersten Fragen, die beim Modul „Altbaumschnitt“, dem dritten Grundkurs-Teil der Weiterbildung Obstbaumwart*in, gestellt wurde. Die Antwort: Ein Altbaum hat ein stabiles Kronengerüst mit starken Leitästen aufgebaut, er hat seinen natürlichen Standraum ausgefüllt und er ist in der Ertrags- oder Altersphase. Während es beim Jungbaumschnitt in den ersten zehn Jahren nach der Pflanzung darum geht, ein stabiles Kronengerüst aufzubauen, wird beim Altbaumschnitt mit der vorhandenen Krone gearbeitet.
Die Kurs-Teilnehmenden lernten in Theorie und Praxis, wie die Krone durch den richtigen Schnitt stabil und gut belichtet bleibt und so eine möglichst lange Stabilität und Vitabilität des Obstbaumes sichergestellt werden kann. Nach den drei Kurstagen unter Leitung von Peter Trapet gaben die angehenden Obstbaumwart*innen durchweg positive Rückmeldungen – Grund zur Vorfreude auf das nächste und letzte Modul des Grundkurses Anfang Mai.
März 2023
Das zweite Modul unserer Weiterbildung zum/zur Obstbaumwart*in fand Mitte Februar in Bielefeld statt. Mit den Referenten Hans-Joachim Bannier und Simon Avenwedde lag der Fokus dieses Kursteils auf dem fachgerechten Schnitt von jungen Obstbäumen. Die 21 Teilnehmenden setzten sich an den drei Tagen mit Wuchsgesetzen am Baum und dem Aufbau einer stabilen und gesunden Krone auseinander, der Schwerpunkt lag dabei auf der Schnittpraxis an Jungbäumen. Somit hat der Grundkurs der Weiterbildung nun die Halbzeit erreicht. Das dritte Modul, bei dem es um Altbaumschnitt gehen wird, findet Mitte März in Brakel statt.
Tipps zum Erziehungsschnitt von Jungbäumen gibt es hier.
Februar 2023
Mit dem ersten Modul des Grundkurses hat Anfang November die Weiterbildung zum/zur Obstbaumwart*in auf Gut Leidenhausen in Köln begonnen. Sie wurde von dem Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW, der Natur- und Umweltschutzakademie (NUA) NRW und der Landwirtschaftskammer NRW initiiert und konzipiert.
Themen des ersten Moduls unter Leitung von Britta Kern und Christoph Vanberg waren die Bedeutung von Streuobst, Neuanlage von Streuobstwiesen und Pflanzung von Obstbäumen. Teilnehmer*innen der Weiterbildung sind 21 Personen aus ganz NRW, die in "grünen" Berufen tätig sind. Bis Mai folgen nun die drei weiteren Module des Grundkurses. Dabei wird es um die Pflege von hochstämmigen Obstbäumen, Veredlung, Pflanzenschutz und die Ökologie von Obstwiesen gehen.
Ziel ist es, durch die Etablierung der Weiterbildung den Pflegezustand von Streuobstwiesen in NRW zu verbessern und die Ausdehnung von Streuobstbeständen zu vergrößern.
November 2022
Gemeinsam mit der Natur- und Umweltschutz - Akademie NRW (NUA) und der Landwirtschaftskammer NRW hat das Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW eine Weiterbildung zum/zur Obstbaumwart*in initiiert. Ziel ist es, das Wissen um die Pflege und den Schutz von Streuobstwiesen weiterzugeben und so zum Erhalt von Streuobstwiesen beizutragen. Ab sofort können sich Interessierte für den Grundkurs bewerben. Bewerbungsschluss ist der 20. September 2022.
Weitere Informationen zur Weiterbildung und zur Bewerbung
Juli 2022
Im Mai haben wir drei verschiedene Streuobstwiese in NRW besucht und als vorbildlich ausgezeichnet. Jede Wiese war für sich besonders und einzigartig.
Die Streuobstwiese von Familie Poth ist Teil eines ehemaligen Bauernhofs und liegt in Breckerfeld im Ennepe-Ruhr-Kreis. Einige der dort stehenden 40 Bäume sind bereits über 100 Jahre alt. Andere Bäume wurden erst kürzlich neu gepflanzt. Ein paar Hühner und Gänse laufen vergnügt über die Wiese, an dessen Ende man an einem kleinen Teich auf einer Bank verweilen kann.
In Linnich, Kreis Düren pflegt Familie Flaskamp seit 35 Jahren ihre Streuobstwiese, welche direkt hinter ihrem Garten verschiedene Hochstämme beherbergt. Auf der Wiese fühlen sich nicht nur Schafe, Hühner und Bienen der Familie wohl. Dank Nistkästen und Steinkauzröhren finden verschiedenste Vogelarten ausreichend Rückzugsmöglichkeiten. Mit selbstgebackenen Brot, selbstgemachten Säften und frischem Kuchen wurde die Auszeichnung im Garten gefeiert.
Neben Beratung bieten Herr und Frau Flaskamp auch ihre Kenntnisse als Obstbaumwart in Schnittkursen an.
Ebenfalls im Kreis Düren wurde noch die Wiese der Familie Krieger in Langerwehe ausgezeichnet. Mit einer kurzen Planwagenfahrt ging es zur Streuobstwiese, welche in die landwirtschaftliche Nutzung im Umfeld eingebettet ist. Auf der Wiese stehen über 100 alte und junge Obstbäume. Neben Äpfeln, Birnen und Pflaumen wachsen dort auch Walnüsse, Quitten, Mispeln und Mirabellen. Das Konzept der nachhaltigen Landwirtschaft rundet der Kriegerhof mit verschiedenen Angeboten zur Umweltbildung für Kinder ab.
Mai 2022
Anlässlich zum internationalen „Tag der Streuobstwiese“ wurde die Streuobstwiese des Heimatverein Ortsring Oestrich e.V. in Iserlohn ausgezeichnet. Am Tag der Streuobstwiese finden europaweit Aktionen statt, um auf die Bedeutung von Streuobstwiesen für die Gesellschaft, aber auch für die Tier- und Pflanzenwelt hinzuweisen.
Herr und Frau Siegismund vom Heimatverein setzen sich voller Engagement für den Erhalt der Streuobstwiese ein. Dieses Engagement wurde belohnt und so nahm Herr Siegismund stellvertretend für den gesamten Verein die Urkunde und Plakette entgegen. Über 20 Obstbäume, überwiegend alte Apfelsorten sind auf der Wiese in Iserlohn-Oestrich zu finden. Im Herbst werden bei einer gemeinschaftlichen Apfelsammelaktion die Äpfel geerntet, an das Naturschutzzentrum Märkischer Kreis abgegeben und zu Saft verarbeitet. Während der Vegetationszeit wird die Wiese von Hochlandrindern beweidet, sodass eine extensive Unternutzung stattfindet. Weitere wichtige Aspekte für die Unterstützung der Artenvielfalt wie ein Insektenhotel, Vogelnistkästen, eine Ansitzstange für Greifvögel, Heckenstrukturen oder Totholzhaufen lassen sich auf der Wiese finden.
Mit kleinen Vorträgen und Gedichten von der Schulklasse der Bartholomäusschule wurde das Programm zum Tag der Streuobstwiese eröffnet. Bei bestem Wetter feierten Vertreter aus Naturschutz und Landwirtschaft den Lebensraum Streuobstwiese.
Zur Auszeichnung wertschätzten die Kooperationspartner des Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW die Besonderheiten der artenreichen Wiese im urigen Viertel von Iserlohn. Besonders betont wurde die pädagogische Zusammenarbeit mit der benachbarten Grundschule. Mit spielerischen Angeboten vermittelt der Streuobstpädagoge Friedrich-Wilhelm Koch regelmäßig den Kindern ein Verständnis für die Bedeutung von Streuobstwiesen. Die Schulkinder erlernen Wertschätzung von Naturräumen und ein Bewusstsein für die Produktion von ökologischen Lebensmitteln. Christian Chwallek, stellv. Vorsitzender des NABU NRW: „Das ist wirklich ein gelebtes, grünes Klassenzimmer.“ Auch an diesem Tag konnten die Schulkinder spielerisch die intensive Arbeit von Bienen begreifen, die sie aufbringen um Pollen und Nektar für den Honig zu sammeln.
Auch Ulrich Brinckmann vom Landwirtschaftlichen Kreisverband Märkischer Kreis betont die Wichtigkeit des Erhalts und Schutz von Streuobstbeständen. Gerade an diesem Punkt können und müssen Naturschutz und Landwirtschaft zusammen arbeiten und wirken.
Abgerundet wurde die Auszeichnung auf der blühenden Obstwiese mit leckerem Saft vom Naturschutzzentrum Märkischer Kreis und lokalem Gebäck mit Äpfeln. Wir danken allen für die Teilnahme und den Beitrag zu diesem gelungenen Tag.
April 2022
Am Freitag, den 29. April 2022 findet der internationale Tag der Streuobstwiese statt. Mit diesem Tag wird die Bedeutung der Streuobstwiesen für die Gesellschaft, aber auch für die Tier- und Pflanzenwelt hervorgehoben.
Bisher schreitet der starke Verlust der Streuobstbestände in Nordrhein-Westfalen und ebenso deutschlandweit immer weiter fort. Dabei haben Streuobstbestände eine herausragende Rolle für den Erhalt Artenvielfalt.
Am Tag der Streuobstwiese sind alle Streuobst-Initiativen, Gruppen und engagierte Menschen herzlich eingeladen dezentrale Aktionen zu organisieren, um landesweit auf die große Bedeutung von Streuobstwiesen aufmerksam zu machen. Eine Führung über die eigene Streuobstwiese, ein Picknick mit Verkostung oder ein streuobstpädagogisches Angebot mit der benachbarten Schule sind nur einige von vielen Möglichkeiten für kreative Aktionen.
Lassen Sie uns an Ihrer Aktion teilhaben und verbreiten Sie geplanten Aktivitäten gerne über den Streuobst-Terminkalender.
Machen Sie mit am Tag der Streuobstwiese!
April 2022
Auf der Fachtagung 2022 haben sich rund 140 Teilnehmenden zur „Zukunft von Streuobstwiesen“ informiert und ausgetauscht. Bei der digitalen Veranstaltung wurden anhand vier verschiedener Vorträge insbesondere die Herausforderungen des Klimawandels für den Streuobstanbau thematisiert. Erkennbar war die Begeisterung und das Engagement aller Teilnehmenden für den Streuobstwiesenschutz.
Die vielfältigen Folgen und Auswirkungen des Klimawandels für Streuobstbestände wurden veranschaulicht und diskutiert. Deutlich wurde, dass es zu diversen Konsequenzen für den Streuobstanbau kommen wird und diese Entwicklungen unter regionalen Gesichtspunkten betrachtet werden müssen. Dementsprechend gilt es auf die Folgen des Klimawandels vorbereitet zu sein und Anpassungsmaßnahmen vorzunehmen.
Als Beispiel dafür wurde das Projekt zu klimastabilen Pflanztechniken vorgestellt, wo in einem drei-jährigen Forschungsprojekt die Unterlagen am Standort eingepflanzt und vor Ort veredelt werden, sodass der Jungbaum sich direkt an die klimatischen Bodenverhältnisse anpassen kann.
Abschließend wurde das Thüringer Streuobsthandlungskonzept vorgestellt und Strategien für politische Maßnahmen im Streuobstwiesenschutz diskutiert. Hier wurde erneut deutlich, wie wichtig der öffentliche Austausch und die Zusammenarbeit der kommunalen Behörden für eine positive Zukunft der Streuobstwiesen sind.
Die Präsentationen zu den Vorträgen sowie weitere Tipps und Hinweise aus der Veranstaltung finden Sie im NABU-Netz in der Gruppe: Streuobstwiesenschutz.NRW.
Wir bedanken uns für die Teilnahme und die spannenden Diskussionen. Wir freuen uns über die vielen positiven Rückmeldungen zur Fachtagung und sind schon auf die Nächste gespannt.
März 2022
Die nächste Fachtagung des Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW richtet den Blick nach vorn auf die Zukunft von Streuobstwiesen.
Wie wirkt sich der Klimawandel auf Streuobstwiesen aus? Welche Anpassungsmaßnahmen müssen bei Streuobstbeständen im Hinblick auf den Klimawandel vorgenommen werden? Welche politischen Strategien brauchen wir um Streuobstbestände langfristig zu schützen und zu erhalten? Diesen Fragen gehen wir in der digitalen Veranstaltung auf den Grund.
Wann: 04. März 2022, 14:00 - 18:00Uhr
Wo: Online
Zur Anmeldung senden Sie bitte eine E-Mail an: Streuobst@NABU-NRW.de oder melden sich telefonisch unter: 0211-15925119. Zugangsdaten werden kurz vor der Veranstaltung per E-Mail versendet.
Das Programm:
14:15 – 14:50 Uhr
„Folgen des Klimawandels für Streuobstwiesen – am Beispiel der Klimawiese“
Michael Müller, Bergischer Streuobstwiesenverein
14:55 - 15:45 Uhr
„Klimawandel - Auswirkungen und Anpassungsmaßnahmen für den Streuobstanbau"
Julian Siebert, Mitarbeiter Obstbaumschnittschule Thüringen
16:00 – 16:40 Uhr
„Klimastabile Pflanztechniken“
Barbara Helling, Main-Taunus-Naturlandschaft und Streuobst e.V.
16:45 – 17:45 Uhr
„Thüringer Streuobsthandlungskonzept – Obstbaumschnittschule macht Politik“
Michael Grolm, Obstbaumschnittschule Thüringen
Wir werden bereits 13:50Uhr mit einer kurzen technischen Einführung zu Zoom beginnen, sodass technische Schwierigkeiten gelöst werden können. Um 14 Uhr beginnen wir mit dem inhaltlichen Programm.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und rege Diskussionen.
Zeitliche Änderungen im Programm vorbehalten.
Die Rheinwiesenfarm in Monheim erhält eine Auszeichnung für ihren vorbildlichen Streuobstbestand.
Auf dem Gelände der Farm finden sich neben Schafen und Hühnern vor allem regionale Obstsorten aus dem Rheinland wie den “Förster Sauer“. Dieser Apfelbaum ist eine echte lokale Besonderheit - leider auch eine Rarität. Aktuell kommt er nur noch an zwei Standorten vor: am Haus Bürgel und der Rheinwiesen Farm. Benannt wurde er übrigens nach seinem Züchter, einem Förster Sauer und nicht wie sich vielleicht vermuten lässt, nach seinem Geschmack.
Neben den Streuobstbäumen der Farm, bieten auch Nisthilfen und Totholzhaufen wertvolle Lebensräume für Wildbienen, Insekten und Vögel. Mit einer selbstgebauten Bewässerungsanlage sind die teilweise noch jungen Bäume vor dem Austrocknen in heißen Sommern geschützt. Sogar Strom kann die Rheinwiesenfarm mit einer kleinen konstruierten Solaranlage produzieren, sodass das Projekt ganz autak und klimafreundlich agieren kann.
Die vielfältige Streuobstwiese der Farm wird von den Projektverantwortlichen und Ehrenamtler*innen der Rheinwiesen-Farm gepflegt und erhalten. Zum Schutz der Artenvielfalt und als außerschulischer Lernort bietet die Farm auf dem großen Gelände spannende Aktionen für Kinder und Jugendliche. Hier lernen sie Pflanzen und Tiere kennen und verbringen ihre Freizeit in der Natur.
November 2021
Um den Hof der Familie Schmitz-Schunken in Merode standen in den 1940er Jahre noch bis zu 160 Obstbäume. Aufgrund von Bebauung und Viehwirtschaft nahm der Bestand immer mehr ab. Bis 2014 die Brüder Philipp und Christoph Schmitz-Schunken beschlossen die Streuobstwiese wieder neuanzulegen und so auch eine Kulturtradition zu erhalten.
Heute stehen auf den 3000m² gut gepflegte Obstbäume. Sortenschilder an jedem Baum verraten die Vielfalt der Sorten. Neben einem großen Insektenhotel, einem Schwalbenhof, Eulennistkästen und Totholzhaufen, gibt es auch eine kleine Baumschule. Über 350 Bäume hat Philipp Schmitz-Schunken bereits veredelt, darunter eine ganz alte, deutsche Sorte: den Edelborsdorfer.
Für ihr Engagement zum Streuobstwiesenschutz hat die Familie Schmitz-Schunken die Auszeichnung für einen vorbildlichen Streuobstbestand erhalten. Bei der Veranstaltung in Merode waren unter anderem der NABU Düren, die Kreisbauernschaft Düren und die Biologische Station Düren vertreten. Mit Apfelkuchen und selbst gemachten Kirschlikör wurde anschließend die Auszeichnung gefeiert.
Oktober 2021
Zum Projektstart wurde die Dorfgemeinschaft Stottmert bei Herscheid für ihren engagierten Einsatz zum Schutz und Erhalt der Streuobstwiesen rund um ihr Dorf ausgezeichnet.
„Die Gemeinschaftsarbeit des Dorfes Stottmert ist ein beeindruckendes Beispiel für gelungenen Obstwiesenschutz, welches hoffentlich viele Nachahmer findet. Insbesondere die Einbindung der jüngeren Generation sichert einen langfristigen Fortbestand der Streuobstwiesen und die Weitergabe von kulturellem Wissen“, so Christian Chwallek, stellv. Vorsitzender des NABU NRW, bei der Überreichung der Plakette. Stolz haben die Kinder des Dorfes die Plakette und Urkunde angenommen. Nach einer Führung über die verschiedenen Streuobstwiesen und artenreichen Obstgärten des Dorfes, wurde mit selbstgemachten Pflaumenkuchen und Apfelsaft von den eigenen Wiesen die Auszeichnung gefeiert.
Mehrere Streuobstwiesen auf ca. 2,5 ha Fläche umgeben das Dorf Stottmert. Die Mischbestände werden generationsübergreifend von der gesamten Nachbarschaft vorbildlich gepflegt und weiterentwickelt. Einige der Obstbäume sind schon über 100 Jahre alt und werden gewissenhaft von der Gemeinschaft erhalten. Zusätzlich haben die Bewohner in den letzten Jahren viele Jungbäume gepflanzt. Insbesondere die Kinder aus der Nachbarschaft unterstützen den Streuobstpädagogen Michael Deitenbach tatkräftig bei der Pflege. Zusammen betreuen sie auf den Wiesen mehrere Bienenvölker, helfen bei den Nachpflanzungen und beim Baumschnitt.
September 2021
Zum wirksamen Schutz von Streuobstwiesen ist das gleichnamige Folgeprojekt Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW im August 2021 für weitere drei Jahre gestartet.
Mit dem Projekt werden im Streuobstbau und Streuobstwiesenschutz Engagierte vernetzt, Streuobstbestände ausgeweitet und der Pflegezustand hochstämmiger Obstbäume verbessert. Der intensive Ausbau eines Netzwerkes zu Streuobstwiesenschutz und der fachliche Austausch bei Netzwerktreffen und Fachtagungen sind Bestandteile des Projekts.
Zudem werden vorbildliche Obstbaumbestände als solche ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist ein Ausdruck für die Wertschätzung, die die Bewirtschafter für ihre hervorragende ausgeführte Arbeit verdienen. Die ausgezeichneten Bestände sollen als gutes Beispiel für einen gepflegten Streuobstbestand zur Nachahmung anregen. Zudem findet sich auf dieser Webseite ein landesweiter Terminkalender mit Hinweisen auf Schnitt- und Veredlungskurse, Seminare oder Obstwiesenfeste sowie Fachinformationen.
Als ein besonders wichtiger Baustein des Projekts wird eine fachlich qualifizierte Obstbaumwartausbildung konzipiert und umgesetzt, um dem Pflegenotstand von Streuobstwiesen entgegen zu wirken. Die staatlich anerkannte Obstbaumwartausbildung wird in Kooperation mit der Natur- und Umweltschutzakademie NRW (NUA) und der Landwirtschaftskammer NRW (LWK) durchgeführt. Zu den Schulungsinhalten gehören unter anderem der fachgerechte Obstbaumschnitt, die Streuobstwiesenpflege und betriebswirtschaftliche Aspekte des Streuobstbaus.
Das Projekt wird in Kooperation mit dem Rheinischen Landwirtschafts-Verband (RLV), dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV), der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) NRW, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) NRW und dem Naturschutzbund (NABU) NRW umgesetzt. Wir bedanken uns bei dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen für die Förderung des Projekts Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW.
August 2021
Nach mehr als drei Jahren Laufzeit läuft das Projekt „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ Ende März 2021 aus. In diesem Projekt haben sich als Kooperationspartner der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV), der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV), die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU), die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald NRW (SDW) und der Naturschutzbund NRW (NABU) zusammengeschlossen, um den Erhalt bzw. die Neuanlage sowie die Pflege von Streuobstwiesen voranzubringen. Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.
Während der Projektlaufzeit ist in Sachen Streuobstwiesenschutz einiges erreicht und Vieles angestoßen und vorangebracht worden.
Dabei ist vor allem der Aufbau des Netzwerks von großer Bedeutung: hier treffen Fachkundige auf interessierte Laien – vertreten sind dabei Privatpersonen, Vereine und Initiativen, Verbände und Behörden. Sie kommen aus verschiedenen Bereichen und Berufsfeldern, aber alle eint das Interesse an Streuobstwiesen und das Bestreben, diese zu erhalten.
Im Umfang von etwa einer Vollzeitstelle haben sich die Projektmitarbeiterinnen für den Schutz der Streuobstwiesen eingesetzt und in den einzelnen Projektbausteinen Folgendes umgesetzt:
Auszeichnung von vorbildlichen Streuobstbeständen
Mit der Auszeichnung von vorbildlichen Streuobstbeständen wird zum einen das Engagement der Streuobstwiesenbewirtschafter*innen gewürdigt, die oft keine Kosten und Mühen scheuen, ihren Streuobstbestand zu erhalten und/oder zu erweitern. Sie sind damit auch Vorbild und regen zum Nachahmen an. Zum anderen rückt durch die Verleihung von Urkunde und Plakette, oft begleitet von der Presse, das Thema „Streuobst“ wieder stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Das ist für die Erhaltung von Streuobstwiesen bedeutend: Denn wer um die Wichtigkeit von Streuobstbeständen weiß, wird ihnen leichter Wertschätzung entgegenbringen können und ist im besten Falle motiviert, sich für ihre Erhaltung einzusetzen. Im gesamten Projektzeitraum wurden in Nordrhein-Westfalen rund 30 vorbildliche Streuobstbestände ausgezeichnet, die hier vorgestellt werden.
Öffentlichkeitsarbeit
Ein weiterer wichtiger Projektbaustein ist die Öffentlichkeitsarbeit, um auf die Arbeit des Netzwerks aufmerksam zu machen und das Thema Streuobstwiesen verstärkt in den Fokus zu rücken. So wurde in den verschiedenen Medien, von Tagespresse und Zeitschriften über das Internet bis hin zum Fernsehen, darüber berichtet. Die Auszeichnung vorbildlicher Streuobstbestände und die Berichterstattung in den Medien ist ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit des Netzwerks. Darüber hinaus wurde ein Flyer erstellt, der den Lebensraum Streuobstwiese vorstellt und sich vor allem an interessierte Laien richtet. Er bietet sich zum Beispiel sehr gut an, auf Streuobstfesten verteilt oder in Naturschutzstationen etc. ausgelegt zu werden. Er kann kostenfrei über das Netzwerk bestellt werden oder hier heruntergeladen werden.
Anlaufstelle für Austausch und Vernetzung
Wie lege ich eine Streuobstwiese an? Welche Förderprogramme gibt es? Und wo finde ich jemanden in meiner Nähe, der fachgerecht Obstbäume schneiden kann? Viele Fragen rund um Streuobst haben uns erreicht, die wir gerne beantwortet und bei Bedarf auch auf Fachleute verwiesen haben: der Austausch und die Arbeit als Netzwerk sind auch in diesem Punkt nur von Vorteil. Gerade für „Streuobst-Anfänger“ sind die Tipps aus der Praxis und das Fachwissen von erfahrenen Akteur*innen aus dem Netzwerk sehr viel Wert. Aber auch für Streuobstinitiativen und Gruppen, die sich in diesem Bereich engagieren, war die Netzwerkstelle da. Vor allem war dies für solche wichtig, die nicht auf lokale oder regionale Streuobst-Netzwerke zurückgreifen können, die es in manchen Regionen Nordrhein-Westfalens bereits gibt. Der Austausch untereinander ist für alle Streuobst-Interessierte bereichernd. Während der Projektlaufzeit fanden daher zwei große Fachtagungen und mehrere Austauschtreffen statt. Die letzten Veranstaltungen wurden wegen der Corona-Pandemie als Online-Seminare durchgeführt. Themen waren unter anderem die Herstellung und Vermarktung von Streuobstprodukten, die Nutzung des Grünlandes unter den Bäumen und Fördermöglichkeiten.
Finanzielle Förderung von hochstämmigen Obstbäumen
Im gesamten Projektzeitraum konnten zwei Mal Fördermittel der Deutschen Postcode Lotterie über das „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ vergeben werden. Diese Mittel dienten zur Förderung von hochstämmigen Obstbäumen in Nordrhein-Westfalen und eigneten sich in erster Linie für Nachpflanzungen. Mit 100 € je gefördertem Hochstamm konnten die Anschaffung und Pflege der Obstbäume in den ersten Jahren ganz unbürokratisch finanziell unterstützt werden.
Broschüre „Streuobstwiesen in Nordrhein-Westfalen“ – Mitarbeit bei der Aktualisierung
Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW hatte vor mehr als einem Jahrzehnt die Broschüre „Streuobstwiesen in Nordrhein-Westfalen” herausgebracht, die auf großen Zuspruch stieß und schon seit längerer Zeit vergriffen war. Eine aktualisierte Neuauflage steht in Kürze an und das Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW hat das Ministerium bei der Überarbeitung des Textes unterstützt.
Fazit: Durch das Projekt „Netzwerk Streuobstwiesenschutz. NRW“ wurde ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Streuobstwiesen geleistet. Doch trotz aller Bemühungen sind Streuobstbestände nach wie vor gefährdet. Oft ist mangelnde Pflege ein Grund dafür: Als Kulturpflanzen sind Obstbäume auf regelmäßige Schnittmaßnahmen angewiesen, damit sie eine stabile Krone aufbauen, gutes Obst liefern und ein hohes Lebensalter erreichen können. Denn nur gepflegte Streuobstbestände können den ökologisch wertvollen Lebensraum bieten.
Ein anderer Hauptgrund für den Rückgang von Streuobstbeständen sind Bauvorhaben, für die sie weichen müssen. Es gibt also nach wie vor viel zu tun, um das wertvolle Kulturgut „Streuobstwiese“ zu erhalten.
Daher beabsichtigen die Kooperationspartner, mit einem Folgeprojekt an das erfolgreiche Projekt „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ anzuknüpfen. Neben der Fortführung bewährter Projektbausteine ist zusätzlich u. a. die langfristige Etablierung einer qualifizierten Obstbaumwartausbildung angedacht.
Streuobstwiesen prägen die Landschaft, sind wertvolles Kulturgut und einzigartiges Ökosystem. Von ihrer Anlage über die Pflege bis hin zur Vermarktung der Produkte gilt es viele Aspekte zu berücksichtigen, kommt so manche Frage auf und sind manchmal (neue) Ideen gefragt.
Das Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW beim NABU NRW bietet daher rund um das Thema Streuobst drei Online-Seminare an. Die Referenten berichten aus der Praxis, an allen Terminen wird es außerdem viel Zeit für Fragen und Austausch geben.
Erster Termin, 09.02.2021: Streuobstwiesen-Chance
Wie kann die Pflege von Streuobstwiesen und die Vermarktung ihrer Produkte in Zeiten von Fridays for Future und der Diskussion um Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung aussehen? Das Unternehmen „Streuobst.Land“ stellt sich vor.
Zweiter Termin, 16.02.2021: Kurze Vorträge und Austausch
Vorträge zur Vermarktung über die Marktschwärmer, den Bauernmarkt 2.0, Qualitätsstandards in der Obstbaumpflege sowie ein Rückblick und Ausblick zum Projekt „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“. Außerdem: Austausch zum Thema Trockenheit.
Dritter Termin, 02.03.2021: Förderung von Streuobstwiesen
Ohne finanzielle Mittel läuft auch der Streuobstwiesenschutz nicht. Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten. Hier den Überblick zu behalten, ist oft nicht einfach. Es werden wichtige Fördermöglichkeiten für NRW vorgestellt.
Die Einladung und eine nähere Beschreibung des Programms finden Sie hier.
Mehrere hundert hochstämmige Obstbäume wurden in Nordrhein-Westfalen bereits 2018 und 2019 mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Postcode Lotterie gepflanzt. Nun hat sie hierfür bereits zum zweiten Mal Mittel zur Verfügung gestellt. In Ostwestfalen und im Sauerland wurden in den letzten Wochen mit Hilfe dieser Unterstützung bereits Hochstämme gepflanzt, weitere in verschiedenen Teilen des Landes sollen in diesem Winter folgen. Streuobstinitiativen ebenso wie Privatleute können sich beim Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW um die aktuellen Fördermittel noch bis zum 31.12.2020 bewerben. An die Bewilligung ist unter anderem geknüpft, dass eine fachgerechte Pflege der geförderten Obstbäume auch in Zukunft durchgeführt wird: Nur so können die hochstämmigen Obstbäume eine lange Lebensdauer erreichen sowie gute Ernteerträge liefern und Streuobstbestände als ökologisch wertvoller Lebensraum erhalten bleiben.
Streuobstwiesen sind ausgesprochen vielfältig: Sie sind Kulturgut, Lieferant leckeren Obstes, Ort beeindruckender Artenvielfalt, Bereicherung für das Landschaftsbild, sie sind gleichzeitig Treffpunkt für Jung und Alt oder grünes Klassenzimmer.
Der neu aufgelegte Flyer zeigt diese Vielfalt und stellt das Projekt „Netzwerk Streuobstwiesenschtz.NRW“ kurz vor.
Streuobstwiesen sind „Schön, wertvoll und wichtig“!
Der Flyer steht hier als Download (PDF) zur Verfügung und kann auch in gedruckter Form angefordert werden. Wir stellen ihn auch gern für die Öffentlichkeitsarbeit von regionalen Gruppen und Initiativen zum Beispiel zur Verteilung bei Obstwiesenfesten zur Verfügung.
Etwa 75 Engagierte trafen sich am 11. Januar 2020 im Bildungsforum "Schule, Natur und Umwelt" im Rombergpark Dortmund um sich fortzubilden und auszutauschen.
„Will man die Streuobstwiesen in einem größeren Umfang erhalten, als es allein über Leidenschaft und Ehrenamt möglich ist, kommt die Wirtschaftlichkeit ins Spiel“, so Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW. „Die Erzielung von Einnahmen gibt Anreiz, hochstämmige Obstbäume zu beernten und als Voraussetzung dafür diese auch zu pflegen. So verbindet sich die nachhaltige Produktion von gesunden Lebensmitteln mit der Erhaltung eines ökologisch sehr wertvollen Kulturlebensraums“.
Mehrere Vorträge zeigten beispielhaft Möglichkeiten auf, Streuobst erfolgreich zu vermarkten. Karin Rietman, Projektkoordinatorin Obstwiesenschutz des NABU Münster, stellte die Tafelobstvermarktung auf dem Wochenmarkt in Münster vor. Der vielfältige Geschmack, die Regionalität und die Form der Produktion auf Streuobstwiesen stellen dabei für ihre Kunden ebenso eine Kaufmotivation dar wie Kindheitserinnerungen und gesundheitliche Aspekte. Klaus Schulte von der Sauerland Obst GbR war einer der ersten in einer weiteren Region, der sich gemeinsam mit einem Mitstreiter vor 15 Jahren eine mobile Saftpresse angeschafft hat und stellt nun im Lohn Saft für Obstwiesenbesitzer, aber auch für Initiativen zum Weiterverkauf her. Obstbrände sind eine weitere, weniger verbreitete Alternative, Streuobst zu verarbeiten, mit der man noch weitere Kundenkreise erschließen kann. Klaus Wurm, Märkische Spezialitätenbrauerei, stellte die Herstellung von Streuobst-Bränden im Lohn vor.
„Streuobstwiesen und -weiden sind oft rund um die Bauernhöfe entstanden, Landwirtschaft und Streuobst gehören zusammen“, betonte Hans-Heinrich Wortmann, Vorsitzender des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes Ruhr-Lippe. „Leider sind heute viele Bestände überaltert, hier sind Nachpflanzungen und eine fachgerechte Pflege dringend erforderlich.“
Um die Frage, wie man Angebote und Gesuche rund um Streuobst zusammenbringt, drehte sich ein weiterer Vortrag. Eine Streuobstwiesen-Börse als Internetportal bietet hierzu auf regionaler Ebene die Möglichkeit. Bisher v.a. in Süddeutschland verbreitet, mag die Tagung den Anstoß gegeben haben, auch für verschiedene Regionen in NRW über eine Streuobstwiesen-Börse nachzudenken. Erste Erfahrungen dazu gibt es vom Niederrhein. Als Tagungsabschluss stellte Alexander Vorbeck, Schlaraffenburger Streuobstagentur, mit den Streuobstaktionsplänen eine methodische Herangehensweise zum Schutz der Streuobstwiesen vor, wie sie im Raum Aschaffenburg umgesetzt wurde. Auf eine Bestandserfassung unter praktischen Gesichtspunkten folgen gezielte Maßnahmen, wozu Pflege und Nachpflanzungen aber auch die Vermittlung brachgefallener Bestände an neue Nutzer gehören.
„Viele hilfreiche Informationen“, „gute Gespräche“, wertvolle neue Kontakte zu Gleichgesinnten“, „Motivationsbringer“ waren einige Kommentare aus der Teilnehmerschaft nach der Veranstaltung, die den Erfolg der Tagung zeigen. Eine nächste Tagung ist für Ende 2020 / Anfang 2021 vorgesehen.